08.09.2010

Für Atheisten zu beten lohnt sich...

Karin Bulland
Ich war früher bekennender Atheist und alles religiöse hat mich nicht interessiert. Ich habe nicht verstanden wie man an Gott glauben kann, und warum man beten sollte. Beten zu wen und warum? Ich war eben ein typischer Atheist ... und durfte Gott kennen lernen.

Nun habe ich von eine Frau gelesen der ähnliches passiert ist wie mir. Ihr Weg erinnert mich an meinen, auch wenn mein Weg nicht so beschwerlich war wie ihrer. Sie stellt aber auf interessante Art und Weise den hochgelobten Humanismus in Frage, die Fahne des Atheismus die man so gerne gegen da Christentum schwenkt. Sie sagt: "Ihr Weltbild bröckelt, als sie merkt, dass hinter der Fassade von Humanismus nicht anderes steht als der eigene Vorteil und Verachtung und Hass für Andersdenkende."

Die Tage war ich auf einigen Atheisten Webseiten unterwegs und durfte mal wieder erleben mit welcher Selbstgerechtigkeit man sich humanistisch nennt tolle Ziele verkündet und andererseits alles Religiöse verfolgt und verurteilt. Wie man Andersdenkende beleidigt, wie man auch vor Unwahrheit nicht zurückschreckt und Unkenntnis über Religiöses verkündet die deutlich mache das mancher Atheist gar nicht merkt wie lächerlich er sich in seinem Halbwissen macht in seinen Versuch Religiosität mit Argumenten zu verteufeln.
Diese Frau erlebte den "Humanismus" in der atheistischen DDR ... er scheint sehr ähnlich dem zu sein wie man ihn Heute in der freien Welt kennen lernen kann.

Nun zum Weg der Frau: „Für Kommunisten zu beten lohnt sich“

Warum eine ehemalige glühende Kommunistin heute Christen um Vergebung bittet, von Matthias Pankau

Karin Bulland, geboren 1954, Sozialpädagogin und Mutter einer erwachsenen Tochter, wurde nach erfolgreicher beruflicher Laufbahn in der DDR politisch verfolgt und zwangsgeschieden. Heute ist sie eine gefragte Referentin bei vielen christlichen Veranstaltungen

Von Marx zu Jesus – so könnte man den Lebensweg von Karin Bulland zusammenfassen. Einst Vorzeigefunktionärin und Botschafterin des Kommunismus wird sie dem Arbeiter- und Bauernstaat bald unbequem. Man lässt sie in die Psychiatrie einliefern. Als sie wieder rauskommt, ist sie eine gebrochene Frau, versucht sich mehrfach das Leben zu nehmen. Doch dann begegnet Karin Bulland Jesus. Seidem versteht sie sich als Botschafterin der Liebe Jesu. Ihre Botschaft: Zu Jesus kann jeder kommen!



Für Frieden und Gerechtigkeit

Karin Bulland, Jahrgang 1954, wächst in Thüringen auf. In der Schule lernt sie, dass allein die SED Frieden und Gerechtigkeit garantieren kann. Marx, Engels, Lenin werden ihre „Götter“. Da die junge Frau sehr sportlich ist, bleibt sie der DDR-Führung nicht verborgen. Ihre Erfolge als Leistungssportlerin tragen ihr Medaillen und zusätzliche Anerkennung der Genossen ein. Sie wird zur Diplomatin im Trainingsanzug. Bei Großveranstaltungen steht sie am Rednerpult und versucht die Jugend vom Sozialismus zu überzeugen. Nach der Schule macht sie eine Ausbildung zur Erzieherin, arbeitet aber schon bald beim Rat des Kreises – der Kommunalverwaltung – in Altenburg bei Leipzig.

Erstmals blickt sie hier hinter die Kulissen des Sozialismus. Ihr Weltbild bröckelt, als sie merkt, dass hinter der Fassade von Humanismus nicht anderes steht als der eigene Vorteil und Verachtung und Hass für Andersdenkende.

Zwangsjacke in der Psychiatrie

Sie setzt sich vehement für die Gleichberechtigung nicht „linientreuer“ Bürger ein. Deshalb fällt sie bei der SED in Ungnade. Was sich im Sommer 1985 abspielt, hört sich an wie aus einem Thriller: Karin Bulland sitzt in ihrem Büro, als die Tür aufgeht und zwei Männer hereinstürmen. Sie bekommt ein Spritze, dann wird sie in eine Zwangsjacke gesteckt und unter dem Vorwand, die epileptischen Anfälle, die sie von Zeit zu Zeit hat, behandeln zu wollen, in die Psychiatrie eingeliefert. Immer wieder wird sie dort misshandelt. Als sie den Mitarbeitern droht, sie anzuzeigen, erlebt sie die Hölle.

Karin Bulland wird in einen fensterlosen, dunklen Raum verlegt, dort auf eine Pritsche geschnallt, so dass sie sich nicht mehr bewegen kann. Tagelang werden ihr Medikamente injiziert, wird sie so lang mit Stromschocks gequält, bis sie Arme und Beine nicht mehr spürt. „Sie wollten mich kaputt machen, mein Gedächtnis auslöschen“, sagt Karin Bulland unter Tränen. Doch noch immer zweifelt sie nicht am System, sondern nur an den Menschen: „Ich glaubte nach wie vor an den Sozialismus.“ Dass Karin Bulland die „Behandlung“ in der Psychiatrie überlebt, hat sie ihrer
damals neunjährigen Tochter zu verdanken, die in der Zeit bei der Oma lebt. Sie sucht ihre Mutter auf eigene Faust auf und schleicht sich heimlich auf die Station. Als sie ihre Mutter in dem dunklen isolierten Raum entdeckt, informiert sie die Großmutter, die sich dafür starkmacht, dass man sie nach monatelangen Diskussionen am 6. Mai 1988 entlässt.

Ein Gebet mit Folgen

Doch ihr Leben scheint zerstört. Sie sitzt im Rollstuhl, kann ihren linken Arm nicht mehr bewegen, hat fast täglich epileptische Anfälle – alles Folgen der drei Jahre Psychiatrie. Mehrfach versucht sie sich das Leben zu nehmen. Auch am 25. März 1991. Doch dann geht sie auf die Knie, recht ihre Arme gen Himmel und ruft: „Wenn es jemanden gibt, der mir helfen kann, dann lass mich leben!“
In der folgenden Nacht meint sie, Jesus begegnet zu sein. Aus Neugier kauft sie sich eine Bibel, verschlingt sie geradezu. Als sie die Geschichte entdeckt, wie Jesus ein epileptisches Kind heilt, betet sie: „Mein Herr und mein Gott, dein Kind will ich sein!“
Seitdem hat sie keine Anfälle mehr gehabt, kann wieder gehen, ihren Arm bewegen. Rückblickend ist sie sich sicher, dass Menschen für sie gebetet haben. Auf Veranstaltungen berichtet sie heute von dem, was sie erlebt hat, bittet Christen um Vergebung für das, was ihnen im Namen des Kommunismus angetan wurde. Ihr Rat: „Für Kommunisten zu beten lohnt sich. Ich selbst bin eine Gebetserhörung.“



Jeder kann Karin Bulland fragen ob es ihr so ergangen ist. Ich stand auch einmal hoffnungslos vor Gott und flehte ihn in ähnlichen Worten an mir zu helfen und er half in unglaublicher Art und Weise was mich, einen innigen Atheisten zu einem gläubigen Menschen werden lies. Zu einem Menschen der jetzt ein gutes Leben hat, ein besseres als jeder Atheist, der diese Zeilen liest. Woher ich das weiß? Weil ich selber Atheist war und es ein "scheiß langweiliges und nutzloses Leben" war.

2 Kommentare:

Autor hat gesagt…

"Ihr Weltbild bröckelt,...

Wie kommt es dann, dass dort die Zahl der Gläubigen kontinuierlich sinkt, wo Humanismus groß geschrieben wird?

stefan hat gesagt…

Aber es ist doch so das nur dort das Leben human ist wo es viele Christen gibt. Dort wo Christen weniger das Sagen haben, verschwindet alles Humane aus der Welt, wie wir in Teilen von Europa erleben dürfen. Auch in der BRD.

Und die Zahl der Gläubigen sinkt nicht, das ist Unsinn. Menschen verlieren nicht den Glauben an Gott, sondern sie wir stellen eine Bindungsfähigkeit an Institutionen fest. Der Anteil an religiöse Menschen sinkt dabei nicht, was auch verständlich ist. Es gibt Menschen die religiös sind und Menschen die Defizite haben und denen diese Fähigkeit abgeht. Reine Atheisten sind zum Beispiel Menschen die dieses Defizit haben und deren Zahl steigt nicht so wie auch nicht die Zahl der Menschen steigt die andere Defiziten haben. Das sieht man schon an Hand der Atheistenverbände und -vereine, deren Mitgliederzahlen oftmals so gering ist das man sie von der Größenordnung her bestenfalls mit Kaninchenzüchtervereinen und ähnlichen vergleichen kann.

Was wir aktuell bei den Kirchen in der BRD erleben findet in einer viel größerer Dimension in allen anderen Bereichen statt. Im Vergleich zu Parteien, Gewerkschaften und anderen Organisationen haben die Kirchen eine realtiv stabile Mitgliederbasis und sehr viele Aktive, auch wenn sie sich nicht ganz von der Entwicklung abkoppeln können und Mitglieder verlieren. So etwas gab es in den letzten 2000 Jahren schon sehr oft und wie die Geschichte zeigt überleben trotz vieler schlimmer Krisen die Kirchen während alles weltliche irgendwann verschwindet.